Neubautrocknung

Neubautrocknung: Alle Infos zur effektiven Rohbautrocknung

Vom Putz bis zum Estrich: Beim Hausbau kommen große Mengen Wasser zum Einsatz. Gleichzeitig werden Neubauten immer schneller, dichter und energieeffizienter gebaut. Auch die Zeit für eine Rohbautrocknung ist dabei oft knapp kalkuliert. Doch trotz allem muss die Feuchtigkeit raus aus dem Gebäude. Denn wird alles nicht ausreichend getrocknet, drohen Spätschäden wie Schimmel, Riss- und Korrosionsbildung sowie hohe Heizkosten.

Wie viel Feuchtigkeit ist in mineralischen Baustoffen?

Bei Maurerarbeiten, mit dem Putz und Estrich werden riesige Mengen Wasser in den Rohbau eingebracht. Je nach verwendeten Baustoffen und Verarbeitungsweise kann die Feuchtigkeitsmenge jedoch variieren. Als grober Richtwert bei dem Bau eines Einfamilienhauses sind 3000 Liter Wasser realistisch, die in der Bauphase verarbeitet werden. Zu der fest einkalkulierten Wassermenge kommt weitere Feuchtigkeit wie Regen und Schneeeinfall, während der Baukörper noch nicht verschlossen ist: Allen voran Steine aus Bims, Yton oder Hochlochziegel saugen sich schnell voll.

Was ist das ideale Klima zur Neubautrocknung?

Damit ein Neubau gut austrocknen kann, sollte er bereits komplett geschlossen sein. Zudem steigt und fällt der Erfolg einer Rohbautrocknung mit der Temperatur. Pauschal kann gesagt werden: Je höher die Temperatur in den Räumen ist, desto kürzer sind die Trockenzeiten. Unter 10 Grad Celsius kann die Luft aus physikalischen Gründen kaum Feuchtigkeit binden. Als perfekte Raumtemperatur für eine Neubautrocknung gelten Raumtemperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Denn warme Luft kann wesentlich mehr Feuchtigkeit binden als kalte Luft.

Was ist das ideale Klima zur Neubautrocknung?

Welche Methoden der Neubautrocknung gibt es?

Das Ziel einer Neubautrocknung ist immer das gleich: Dem Rohbau so viel Feuchtigkeit entziehen, bis das ideale Raumklima herrscht, die Belegreife erreicht ist und der Innenausbau starten kann. Doch der Weg zum trockenen Neubau kann unterschiedlich aussehen. Wir erläutern alle Möglichkeiten der Bautrocknung. Grundsätzlich kann unterschieden werden zwischen:

  • Rohbautrocknung ohne Technikeinsatz
  • technischer Neubautrocknung mittels Bautrockner

Bautrocknung durch Lüften

Über regelmäßiges Stoßlüften wird versucht, den Rohbau trocken zu bekommen. In der Praxis ist dieses Vorgehen nicht umsetzbar: Denn um ein gutes Raumklima herzustellen, muss das Stoßlüften über einen sehr langen Zeitraum erfolgen. Zudem ist die Trocknungsdauer abhängig von der Umgebungsfeuchte und der Temperatur. Optimale klimatische Bedingungen für eine Bautrocknung durch Lüften herrschen leider nur an sehr wenigen Tagen im Jahr.

Risiko Sommerkondensation

Beim Stoßlüften ist es essenziell, die relative Luftfeuchte draußen im Blick zu behalten, da sonst das Risiko der Wiederbefeuchtung besteht. Gerade in der warmen Jahreszeit kann es durch falsches Lüften zur Sommerkondensation kommen: Dabei ist das Luftfeuchtigkeits- und Temperaturgefälle zwischen der Luft in besonders kühlen Räumen wie z. B. dem Keller und der Außenluft derart ungünstig, dass die feuchtwarme Außenluft an den kühlen Gebäudeteilen kondensiert.

Risiko Sommerkondensation

Bautrocknung durch Heizen und Lüften

Auch die Methode Heizen und Lüften bei der Neubautrocknung muss über eine lange Dauer durchgeführt werden, um eine Aussicht auf Erfolg zu haben. Der lange und schlecht planbare Trocknungsprozess geht auch mit sehr hohen Heizkosten einher.

Bautrocknung mittels technischer Trocknung

Bei der technischen Trocknung wird eine individuelle Kombination aus Kondenstrockner oder Adsorptionstrockner, Ventilatoren und Heizern im Gebäude positioniert und so lange laufen gelassen, bis alles durchgetrocknet ist. Neben der Trocknungszeit sind auch die Kosten kalkulierbar.

Was ist besser: technische Trocknung oder Heizen und Lüften?

In der Praxis hat sich gezeigt: Bei der Neubautrocknung ist es sinnvoll, nichts dem Zufall zu überlassen. Soll ein Gebäude von allein austrocknen, ist dies nur unter ganz bestimmten klimatischen Bedingungen möglich. Denn das Wasser aus den Baustoffen kann nur entweichen, wenn die Raumluft dazu in der Lage ist, diese aufzunehmen und abzuführen. Das ist unter hiesigen klimatischen Verhältnissen nur an sehr wenigen Tagen im Jahr möglich.

Um im Zeitplan zu bleiben, Energiekosten zu senken sowie Gebäude- und Gesundheitsrisiken durch Korrosion und Schimmelbefall zu vermeiden, empfiehlt sich eine technische Bautrocknung. Durch trockene Wände wird zudem eine bessere Gebäudeisolation erreicht, die in den ersten fünf Jahren bis zu 300 Prozent an Heizkosten einsparen kann.

Was ist besser: technische Trocknung oder Heizen und Lüften?

Vorteile einer technischen Neubautrocknung

  • schnell: planbar durch kontrollierte Trocknungsbedingungen
  • sicher: vermeidet Folgeschäden wie Schimmel und Fäulnis
  • systematisch: Feuchtemessungen dokumentieren den Verlauf
  • wirtschaftlich: schneller bezugsfertig, geringere Heizkosten
  • gesund: optimales Raumklima ohne Schimmelgefahr

Wie funktioniert ein Bautrockner?

Bautrockner kommen immer dann zum Einsatz, wenn sich zu viel Feuchtigkeit in einem Gebäude befindet. Das kann zum einen nach einem Wasserschaden durch Rohrbruch, Starkregen und Co. der Fall sein. Zum anderen kommen Bautrockner bei der schnellen und sicheren Neubautrocknung zum Einsatz. Grundsätzlich arbeiten moderne Bautrockner mit zwei unterschiedlichen Funktionsweisen: Es gibt Bautrockner, die nach dem Adsorptionsverfahren funktionieren und solche, die mit dem Kondensationsprinzip arbeiten.

Beide Verfahren entfeuchten Innenräume durch ein gemeinsames Wirkprinzip: Bautrockner entziehen der Umgebungsluft die Feuchtigkeit, sodass die Raumluft konstant Feuchtigkeit aus der Bausubstanz aufnehmen kann. Über die Luftentfeuchtung wird also auch die Gebäudesubstanz zuverlässig getrocknet.

Wie funktionieren Bautrockner nach dem Adsorptionsverfahren?

Adsorptionstrockner können eingesetzt werden, wo relativ niedrige Temperaturen herrschen: Denn das Gerät leitet feuchte Luft in sein Inneres und entfeuchtet die Luft über ein Rad, das mit wasserbindendem Salz beschichtet ist. In einem zweiten Schritt wird weitere Luft eingesaugt, über einen Heizer erwärmt und durch das feuchte Salz geblasen. Die so erhitzte Luft kann dann wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen und das Salz wird getrocknet. Im Anschluss wird die mit Feuchtigkeit angereicherte Luft über einen Schlauch ins Freie geblasen.

Wie funktionieren Bautrockner nach dem Adsorptionsverfahren?

Wie funktionieren Bautrockner mit dem Kondensationsverfahren?

Im Inneren eines Kondenstrockners befindet sich ein Kälteteil: Dieser Typ Bautrockner saugt feuchte Umgebungsluft in sein Inneres und führt sie am Kälteteil vorbei. Dabei kühlt die eingesaugte Luft herunter und die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert. Das Kondensat wird in einem Auffangbehälter gesammelt. Entweder wird der Behälter über einen Schlauch zum Abfluss automatisch geleert oder das Kondenswasser muss regelmäßig entleert werden.

Ehe die Luft wieder an den Raum abgegeben wird, wird sie an einem Wärmeteil erhitzt. Die angewärmte Luft ist dann erneut in der Lage, Feuchtigkeit an sich zu binden. Bei Raumtemperaturen ab 15 Grad Celsius kann ein Kondenstrockner ideal arbeiten, niedrigere Temperaturen senken seine Trocknungsleistung massiv.

Wie funktionieren Bautrockner mit dem Kondensationsverfahren?

Welchen Bautrockner für die Neubautrocknung verwenden?

Zur Neubautrocknung werden überwiegend Kondenstrockner verwendet, da diese um einiges wirtschaftlicher sind als Adsorptionstrockner. Der Vorteil von Kondenstrocknern liegt auf der Hand: Sie haben bei unseren durchschnittlichen Temperaturen bei gleicher Entfeuchtungsleistung einen viel niedrigeren Energieverbrauch im Vergleich zu Adsorptionstrocknern. Einzige Ausnahme bilden Räume, die sehr niedrige Temperaturen aufweisen und in denen eine geringe Luftfeuchtigkeit erreicht werden muss: Beim Betrieb z. B. in Kühlräumen sind Adsorptionstrockner im Vorteil.

Welchen Bautrockner für die Neubautrocknung verwenden?

Wie lange dauert es, bis ein Neubau trocken ist?

Wie schnell ein Neubau trocken wird, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn die Trockenzeit eines Rohbaus hängt von vielerlei Faktoren ab. Darunter fallen die verwendeten Baustoffe, deren Auftragsdicke und ihr Wassergehalt sowie die gewählte Trocknungstechnik. Kommt eine technische Bautrocknung zum Zug, sind die Trocknungszeiten prognostizierbar und binnen weniger Wochen abgeschlossen.

Wie lange sollte der Bautrockner im Neubau laufen?

Bei der technischen Trocknung im Neubau sollte der Bautrockner so lange laufen, bis der Rohbau ausreichend entfeuchtet ist. Die Luftfeuchte im Raum lässt sich dabei über ein Hygrometer kontrollieren. Die meisten Bautrockner sind ohnehin mit einem Feuchtemesser ausgestattet. Wann der Estrich ausreichend durchgetrocknet ist, kann über unterschiedliche Messmethoden ermittelt werden: Darunter fallen die CM-Methode, elektrische Verfahren und die gravimetrische Feuchtigkeitsbestimmung.

Wie lange sollte der Bautrockner im Neubau laufen?

Was ist die Belegreife und wann ist ein Estrich belegreif?

Bevor sie mit Fliesen, Holzboden oder Teppich belegt werden können, müssen Estriche aus Nassmörtel ausreichend austrocknen. Ist der Restfeuchtegehalt eines Nassmörtels noch zu hoch, drohen Folgeschäden wie Schimmelbildung oder eine Ablösung des Bodenbelags. Ganz besonders dampfdichte oder dampfempfindliche Bodenbeläge sind hier gefährdet. Allen Bodenbelägen gemein ist, dass sie erst dann auf den Estrich verlegt werden dürfen, wenn dieser belegreif ist.

Die Belegreife ist dann erreicht, wenn der Estrich bis auf die Gleichgewichtsfeuchte – auch Ausgleichsfeuchte oder Haushaltsfeuchte genannt – ausgetrocknet ist: Sein Wassergehalt ist dann mit der umgebenden Raumluft im Gleichgewicht. Wie schnell dieser Trocknungsprozess vonstattengeht, hängt natürlich von der Dicke des Estrichs und der eingesetzten Trocknungsmethode ab. Zudem wird die Gleichgewichtsfeuchte von Temperaturschwankungen, der relativen Raumfeuchtigkeit sowie dem Feuchtigkeitsgehalt anderer Baustoffe beeinflusst

Was ist die Belegreife und wann ist ein Estrich belegreif?

Wie wird die Belegreife geprüft?

Ob ein Estrich belegreif ist, wird üblicherweise mit der Kontrolle der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum und über eine Messung des Feuchteuntergrundes geprüft. Als Prüfmethoden zur Restfeuchteermittlung des Estrichs kommen folgende Methoden infrage:

  • die CM-Methode als chemisches Verfahren zur Untersuchung einer Bodenprobe
  • die Widerstandsmessung, auch elektrische / kapazitative Methode genannt
  • die Darrmethode / Gravimetrische Feuchtigkeitsbestimmung

Wie hoch darf die Luftfeuchtigkeit im Neubau sein?

Ist die Neubautrocknung abgeschlossen, sollte die Luftfeuchtigkeit in den Räumen bei 50 bis 60 Prozent liegen – das ist ein gesundes Raumklima für Mensch, Tier und Gebäude. Alles, was dauerhaft darüber liegt, kann zu Problemen wie Schimmel und Korrosion führen. Ein geringerer Luftfeuchtegehalt kann gesundheitliche Beschwerden wie eine erhöhte Infektanfälligkeit nach sich ziehen.

Fazit

Am Neubau gilt oft die einfache Gleichung „Zeit = Geld“. Eine der häufigsten Hauptursachen für Zeitverzögerungen am Bau sind die Trocknungszeiten der unterschiedlichen Baustoffe. Deswegen ergibt es Sinn, mit einer technischen Trocknung die Wartezeit für alle folgenden Gewerke wie Elektriker, Bodenleger und Maler zu verkürzen. Doch nicht nur der nächste Bauabschnitt kann schneller angepackt werden, auch ein früherer Bezug und niedrigere Energiekosten winken dank technisch unterstützter Neubautrocknung.

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